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Direktorium

Ebbes schwaetza

Wir befinden uns im Jahre des Herrn 1984. Ein kakophonisches Vakuum bedroht das Schützenfest. Nachdem einige Gründer der Biberacher Bürgerwehr von 1848 nach sechs Jahren treuem Dienst das eh schon längst abgeschlossene TG in Richtung Militär, Urinkellnerei oder Studium verlassen haben, stellt sich die schützen-spezifische Sinnfrage: WAS TUN?

Kurz: Es wird noch ein langes, akkustisch leeres und nur durch Trunk und Vielweiberei zu ertragendes Schützenfest ins Land ziehn müssen, ehe 1985 die guten, trinkfesten Kumpels rekrutiert sind und die Ranzengarde BC n.e.V. ihren Kampf um Kultur, Ohrweh und Bevölkerungswachstum aufnimmt.

berlinDie Zeiten waren hart. Es gab damals nur die ehemaligen WG-Trommler. Die Stadt litt. Mit brachialem Enthusiasmus, durstigen Kehlen und dem festen Willen, aus BC das Bayreuth der hohen Trommelkunst zu machen, starteten 14 aufrechte, (damals) gut aussehende, überdurchschnittlich intelligente, zeugungsfähige Biberacher mit genialer Vorbildung (Kleine Schützentrommler, WG-Trommler, Realschultrommler, FZB, jede Menge Schießbudenspieler etc.) zu ihrem Feldzug gegen schlechtes Trommeln, häßliche Frauen und lauwarmes Bier. Die Voraussetzungen sind auch heute noch gleich: trotz Wohlstandsbauch (gehört zum guten Namen!), Drittwagen, Zweitfrau und Eigenheim, mit der drohenden 50er-Jahrgängerfeier im Kalender, werden auch anno 2014 wieder Felle gedroschen, Fahnen zertrümmert, Villen verwüstet, Schampus vergossen und Hummer vernichtet - alles im Zeichen des guten Trommel-Tons. Wer nicht das Vergnügen haben kann, einem Ständchen der mittlerweile 23 Fell-Artisten beizuwohnen (da stets überbucht, nicht zu kriegen, gar nicht erst gekommen oder einfach körperlich nicht fähig), dem empfiehlt sich ein hörschadenbildender Besuch beim traditionellen Abschlußständle mit Volksbelustigung, Feuerwerk und Rund-um-mich-her bei Alex und Rolf im Stecken, dem Ranzengarde Headquarter, an Bauernschützen nach Einbruch der Dunkelheit.

Hier ist auch der ein oder andere, meist viele, teils alle, unter der Woche während eines kurzen Regenerations-Aufenthaltes in den Tournee-Pausen anzutreffen. Der Ranzengardist ist an sich leicht erkennbar, da in unverwechselbarer Tarnkleidung (Achtung: wird gerne kopiert!) gewandet, in philosophische Gespräche vertieft oder in die permanente Verkostung hochgeistiger Getränke involviert. Scheuen Sie keinen Kontakt, außer Sie möchten noch etwas vom Schützenfest haben. Gute Voraussetzung für einen amüsanten Plausch mit einem der Akteure sind jedoch Debilität, eine unempfindliche Nase oder Taubheit. In diesem Sinne, frohe Schütza 2014!!!